Sie starrte auf den Weg, auf dem sie soeben noch stand. Tränen kullerten ihr aus
den Augen und die Wange hinab bis sie auf den aufgewühlten Boden fielen. Langsam bewegte sie sich auf den Weg zu. Auf dem Weg war es still. Man konnte nichts sehen,bis auf einen leblosen Körper.
Plötzlich bewegte sich der Körper. Das Maul öffnete sich und die Kätzin drehte ihre smaragdgrünen Augen in Richtung der Katze, die urplötzlich auf dem Weg stehen blieb.
>Pfötchen< kläglich und qualvoll miaute die Kätzin ihr letztes Wort, bevor sie ihre Augen schloss und reglos liegen blieb. Tränen rannen aus Pfötchen's Augen, als sie zu der weiß-braunen Kätzin rannte, sie anstupste und schrie:>Seerose,du darfst doch jetzt nicht sterben. Bitte lass mich nicht allein.<
Hinter ihnen vernahm Pfötchen ein Grollen, dass immer näher kam. Pfötchen's Instinkte verrieten ihr den Grund des Gröllens: ein Zweibeinermonster!
So schnell sie konnte schnappte Pfötchen das Nackenfell von Seerose und zerrte sie von dem Weg herunter. Schon sah sie die immer näher kommenden Lichter und noch bevor dieses Monster sie eingeholt hatte, war Pfötchen mit Seerose's leblosen Körper im Territorium des Bachclans verschwunden und am Bach angelangt.
Plötzlich standen hinter ihr: Taustern, die schwarz-weiße Anführerin des Bachclans, die sie empört anstarrte, Wolkenpelz, die schneeweisse Heilerin und Bärenherz den braungetigerten Krieger, welcher bei dem Anblick von Seerose sofort die Krallen ausfuhr. >S-Sie wurde von einem Zweibeinermonster umgebracht.< schluchzte Pfötchen bestürzt. Sie konnte einfach nicht glauben, dass sie ihr die Schuld zu geben schienen. >Warum war sie auf dem Zweibeinerweg?< knurrte Bärenherz. Pfötchen überlegte ob sie von dem geheimen Treffen erzählen sollte, aber letzt endlich überwandt sie sich und schluchzte:>Als wir uns das letzte Mal trafen nannte sie mir den Ort, also den Zweibeinerweg und den heutigen Tag. Als ich dort ankam, stand sie auf dem Zweibeinerweg und ich lief zu ihr. Sie sagte sie wolle mit mir über den Clan und die Zweibeinerbedrohung sprechen. Doch kurz nachdem wir anfingen zu sprechen, weiteten sich ihre Augen, sie schrie:>ACHTUNG< und stieß mich fort vom Weg. Nachdem ich wieder auf die Pfoten kam, lag sie da und atmete nicht mehr. Sie war tot. Jedoch habe ich ihren Körper hierher gebracht um ihn vor weiterem Schaden zu schützen.<als sie so darüber nachdachte, kullerten ihr Tränen über die Wange und fielen auf den leblosen Körper vor ihren Pfoten. Sie schaute weg, um den anderen ihre Trauer nicht zu sehr zu zeigen. >Ich würde sagen, wir nehemen sie erstmal mit ins Lager< flüsterte Bärenherz seiner Anführerin zu. Taustern nickte und bedeutete Pfötchen mit einem Schwanzschnippen das sie ihnen folgen sollte. Pfötchen folgte ohne Widerrede als Tauster und ihre Gefährten sie über den Bach und in Richtung Bachclanlager führten. Bärenherz lief hinter ihnen her, mit Seerose's Leichnam im Maul. Immer und immer wieder überkamen Pfötchen die Bilder von dem unglücklich verlaufenem Treffen und sie war wie in Trance als sie dem Lager immer näher kamen.
Auf der Lichtung des Lagers tummelten sich die Katzen bereits und als Bärenherz mit dem Leichnam ins Lager kam, erhob sich lautes Geheule aus allen Ecken der Lichtung. Bärenherz legte Seerose in die Mitte des Lagers und gab ihr zum letzten mal die Zunge, bevor er sich zum Rest des Clans begab um Taustern das Ritual des Lichtclans abhalten zu lassen. seerose hatte Pfötchen immer so viel vom Lichtclan erzählt, daher wusste Pfötchen auch weshalb Taustern dieses Ritual abhielt. Nach dem Ritual legten sich Krieger und Älteste zu Seerose's Körper und wachten über ihn. >Pfötchen,bist das wirklich du?< eine graue Kätzin lief maunzend auf Pfötchen zu. >Wirbelkralle?< Pfötchen musste die Augen zusammenkneifen um in dieser Dunkelheit etwas erkennen zu können. >Ja natürlich. Wie konnte ich dich denn nur nicht erkennen.< freundschaftlich leckte Pfötchen der Kätzin das rechte Ohr:>Wie schön dich wieder zu sehen. Nur Schade, dass es unter solchen Umständen ist.<
>Wirbelkralle. Komm soforther!< Bärenherz stand ein paar Fuchslängen hiter Pfötchen. Sofort trabte Wirbelkralle zu dem braungetigerten Krieger, doch kurz nachdem Bärenherz zu sprechen anfing, schaute Wirbelkralle sie so verächtlich an wie Pfötchen es noch nie gesehen hat.
Pfötchen durfte auf Erlaubnis von Taustern, unter einem kleinen Busch, in der Nähe des Kriegerbaus, schlafen. Als sie am nächsten Morgen erwachte, war der Leichnam von Seerose nicht mehr zu sehen. Die Krieger die Pfötchen am Vorabend gesehen hatte, lagen nun in allen Ecken und fraßen.
Taustern lag vor dem Anführerbau und nagte an einem Fink. Soll ich zu ihr gehen? dachte sich Pfötchen und stand auf. Als sie sich auf den Weg zu Taustern machte, merkte Pfötchen, dass sie anderen Clankatzen sie verächtlich anstarrten. Vor allem Bärenherz und Wirbelkralle. Was hat Bärenherz ihr wohl erzählt? fragte sich Pfötchen erneut und lief mit gesenktem Kopf zu Taustern um sich neben ihr niederzulassen. >Danke, dass ich hier schlafen durfte< miaute Pfötchen. >Keine Ursache. Ich weiß, dass Seerose deine Freundin war.< traurig schaute Pfötchen bei den Worten der Anführerin zu Boden. >Ich denke es wäre besser wenn ich gehe.< schluchzte Pfötchen, denn eigentlich wollte sie für immer hier bleiben und ihre Schuld begleich >Der Rest des Clans scheint mir nicht sehr wohlgesinnt zu sein.< >Es ist deine Entscheidung. Ich würde mich auch damit anfreunden dich in den Clan aufzunehmen, aber ob dieses Leben für dich geschaffen ist weißt nur du.< überrascht von den Worten der tapferen Anführerin. schaute Pfötchen begeistert auf. >Oh, dass wäre die Erfüllung meines Traums, aber der Clan wird das nicht gutheißen. Du siehst doch wie der Rest mich ansieht.< Zweifel überkamen Pfötchen und ein paar Tränen kullerten aus ihren Augen. Tröstend leckte Taustern ihr über die Wange >Selbst wenn es so ist, du darfst dich nicht hängen lassen. Es gibt soviel, dass besser für dich wäre als das Clanleben. Das sehe ich jetzt ein und es wäre töricht von dir allse fallen zu lassen nur um das gleiche Leben wie wir zu führen.< miaute sie und schnurrte erfreut, als ein Lächeln über Pfötchens Gesicht flog. Die Streunerin erhob sich und miaute noch ein leises >Danke<, bevor sie loslief und nach einem kurzen, freundlichen Schwanzzucken in Wirbelkralles Richtung aus dem Lager verschwand.
Mi Feb 29, 2012 8:12 am von 
